EMDR-Traumatherapie

Trauma und Traumafolgen

Wieviel Kraft kostet es, vor anderen so zu tun, als sei man stark, so zu tun, als sei man glücklich, so zu tun, als sei alles in Ordnung, obwohl es im Inneren dauerhaft belastend ganz anders aussieht?

Es gibt Situationen, die uns aus der Bahn werfen, sich dann wieder beruhigen und unseren Alltag nicht verkomplizieren. Dann ist unsere innere Kraft größer als das uns Widerfahrene. Damit können wir umgehen, das haben wir im Griff, das können wir in uns regulieren.

Widerfährt uns etwas im Leben, das unsere inneren Kräfte sofort oder nach einiger Zeit übersteigt und uns in manchen Fällen ein Leben lang belastend begleitet und möglicherweise dazu geführt hat, Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen zu entwickeln, die unser Leben massiv beeinträchtigen, sozial, emotional, körperlich, sprechen wir von einer Traumatisierung.

EMDR ist eine erfolgreiche und schonende Methode zur Nachbearbeitung vielfältiger Traumatisierungen. Die Wirksamkeit von EMDR ist bei der Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) mit großer wissenschaftlicher Sicherheit nachgewiesen und hat sich weiterhin bei unterschiedlichsten psychischen Belastungen als effektive Technik etabliert.

Zwischenmenschliche Bereiche erfahren eine gesundende Klärung, wir sind bereit für ein lebendiges, harmonisches Familienleben und eine erfüllte, tragfähige Partnerschaft.

Unter einem Trauma können wir eine Situation verstehen, in der ein Mensch vollkommen hilflos, vollkommen ohnmächtig einem Geschehen ausgeliefert ist, das er nicht beeinflussen kann.“

Reddemann, 1999

Darunter sind auch jene Handlungen und Lebenserfahrungen zu verstehen, die längerfristig traumatisierend wirken, auch wenn Zusammenhänge auf den ersten Blick nicht erkennbar scheinen.

  • Bedrohung
  • Gewalt, emotional wie körperlich
  • frühkindliche Erlebnisse, sogenannte Erziehungstraumata und Bindungsstörungen
  • Eltern oder Familienmitglieder mit Suchtverhalten
  • psychisch belastete Eltern oder Familienmitglieder
  • sexuelle Übergriffe, tätlich und verbal
  • Unfruchtbarkeit
  • Adoptivkind sein
  • schwierige oder ungewollte Schwangerschaften
  • Abtreibungen
  • Fehlgeburten
  • Totgeburten
  • Geburt eines behinderten oder kranken Kindes und die damit verbundenen Schuldgefühle und Stigmatisierungen
  • sogenannte Behinderungen und Handicaps
  • chronische Erkrankungen, eigene oder von Familienangehörigen
  • chronische Überforderung oder Unterforderung
  • dauerhafter Verlust des Arbeitsplatzes
  • dauerhafte familiäre Belastungen
  • Mobbing
  • Burn Out
  • Scheidung
  • Trennung
  • Tod und Verlust nahestehender Menschen durch Unfall, Erkrankung, Suizid
  • eigene Unfallerlebnisse
  • Verlust der gewohnten Umgebung
  • Vertreibung
  • Folter
  • Kriegserlebnisse

Das uns angeborene, innewohnende Verarbeitungssystem kann in sehr traumatischen Situationen seinen Dienst versagen. Unsere Wahrnehmungen in Bezug auf das hochgradig belastende Erlebnis, das Schreckliche, das wir gesehen, gehört, gespürt, gerochen, geschmeckt haben, können wie schockgefroren in unserem Nervensystem fixiert sein.

Dazu gehören auch die negativen Überzeugungen uns selbst gegenüber, unser negatives Selbstbild, das permanent an die Oberfläche drängt und unser Lebensgefühl beengt.

Meist sind diese Belastungen nicht bewusst, können sich aber zum Beispiel in Form von Ahnungen, tiefer anhaltender Trauer, Alpträumen, Flashbacks äußern, wir erleben uns in unerklärlicher Panik, verspannt, handlungsunfähig. Eindrücke, die zu belastend waren, bleiben unverarbeitet, drehen sich als unaufhörlich aktuell stattfindend im Kreise und versetzen so unser Nervensystem in ständige Alarmbereitschaft.

Das führt dazu, dass unser Nervensystem, nicht erkennend, dass die Gefahr oder das belastende Ereignis vorüber ist, in bestimmten Situationen und auf bestimmte Menschen reagiert und unangenehme Erinnerungen auslöst. Etwas macht Angst, lässt Wut, Hass oder Ekel aufkommen und wird als irgendwie bedrohlich, als irgendwie seltsam unangenehm empfunden. Dies ist im emotionalen Gehirn verankert und von rationalen Einsichten abgeschnitten.

Durch eine bilaterale Stimulation unseres Gehirns (einer Stimulation beider Gehirnhälften) entsteht eine Informationsverarbeitung der Erinnerungen. Eingefrorene Erlebnisse können von uns verarbeitet und neu bewertet werden. Wenn wir uns in einer Situation als hilflos und ohnmächtig erleben mussten, können wir diese vergangene Erfahrung im Heute als vergangen erkennen und wahrnehmen. „Es ist vorbei!- Ich habe überlebt!- Ich bin in Sicherheit!- Ich bin liebenswert!- Ich bin erwünscht!- Ich darf hier sein!- Ich darf glücklich sein!“ , signalisiert uns unser Verarbeitungssystem.

Wir sind in der Lage, unsere inneren Kräfte zu beleben und neue Überzeugungen zu entwickeln, fühlen uns geliebt und sind liebesfähig.

Vorgehen und Wirkung von EMDR

Mithilfe geführter Augenbewegungen- die Augen werden abwechselnd nach links und rechts bewegt, während wir uns gleichzeitig an die traumatische Situation erinnern- werden in gleichmäßigem Wechsel beide Gehirnhälften so stimuliert, dass in unserem hochgradig gestressten Nervensystem bezüglich der vergangenen belastenden Erfahrungen eine aktualisierende Neubearbeitung stattfindet und das Erlebte im Hier und Heute als „Vorbei!“ erfahren werden kann. Im Gehirn zersplitterte und blockierte Informationen- die Kommunikation zwischen beiden Gehirnhälften funktionierte aufgrund zu hoher Belastung nicht mehr- können auf erträgliche Weise zu einer ganzheitlichen Erinnerung geformt, chronologisch gespeichert und als Vergangenheit erkannt werden.

Eine bilaterale Stimulation kann in angezeigten Fällen auch in abgeänderter Form angewendet werden.

Symptome einer traumatischen Belastung können sein:

  • Häufiges Kranksein
  • Hauterkrankungen
  • Lähmungen, versteinerte Haltungen
  • Schlafstörungen, Müdigkeit, Alpträume, Angst vor dem Zubettgehen
  • Konzentrations- und Leistungsstörungen
  • Arbeitssucht
  • Hyperaktivität
  • Abflachung der allgemeinen Ansprechbarkeit
  • Sprachstörungen (nicht/ weniger sprechen)
  • Essstörungen
  • Ängste
  • Negatives Selbstbild
  • Zwanghaftes Verhalten wie Waschzwang u.a.
  • Tic-Störungen
  • Flucht in Phantasiewelt
  • Depressionen, Suizidversuche, starke Stimmungsschwankungen, Schuldgefühle
  • Isolation, Anklammerung, grenzenloses Verhalten
  • Überangepasstes Verhalten, keinen eigenen Willen haben
  • Suchtverhalten
  • Selbstverstümmelung
  • Aggression
  • Verlust von Entwicklungsfähigkeiten
  • Provokation von körperlichen Strafen und Schmerzen
  • Vermeiden von Ruhephasen

Zur Traumabewältigung stehen uns innere Ressourcen zur Verfügung. Dies sind alle Erfahrungen und Erinnerungen, durchaus auch Phantasien, die irgendwann in unserem Leben positive Gefühle bewirkt und in uns eine Gewissheit des Vorhandenseins von Stärke, Glück, Geborgenheit, Sicherheit, Liebe, Erfolg, Zufriedenheit, also insgesamt ein gutes Lebensgefühl, hervorgerufen haben.

Warum ich EMDR anwende

Wenn Traumamaterial vorliegt, können pathogene Erinnerungen durch Gespräche nicht oder nicht ausreichend korrigiert werden.

Die Anwendung von EMDR unterstützt den gesamten Organismus, sich selbst zu heilen, indem eine Neuorganisation der Erinnerungen stattfindet. Wenn Sie zu einer Selbstregulation der inneren Zustände finden, sind Sie auf dem Wege zu Gesundheit und einer ganz neuen befreienden Lebensqualität.

Bitte melden Sie sich gerne, weitere Fragen beantworte ich Ihnen ausführlich.

Das Honorar für eine EMDR- Sitzung beläuft sich auf 90,- € pro Stunde, anschließende Ruhephase zum Ausklingen ist in der Praxis möglich. Bitte richten Sie sich zeitlich so ein, dass Sie nach der Sitzung keine dringenden Termine einhalten müssen.